Mosel-Riesling. In unseren Weinbergen rings um Leiwen erzeugen wir ausschließlich Riesling. In der Leiwener Laurentiuslay und der Köwericher Laurentiuslay schmiegen die Reben ihre Wurzeln tief in den blauen Devonschiefer. Er ist typisch für die Mittelmosel, lässt ihren Riesling unverkennbar werden.
Als junger Ingenieur wollte ich schnell zurück ins elterliche Weingut. Denn die studentischen Verkostungen zwischen „Neuer“ und „Alter“ Weinwelt hatten mir gezeigt, dass Mosel-Riesling nicht kopierbar ist. Nach spannenden Experimenten als Jungwinzer erzeugen wir unsere Rieslinge im Stil der Weine meiner Vorfahren: balanciert; und sind überrascht, wie unterschiedlich die Weine der gleichen Rebsorte in einem Radius von 5 Kilometern wachsen können. „Die Tradition gehört in die Flasche, nicht auf die Flasche“, hatte Prof. Dr. Hoffmann in Geisenheim gelehrt.
Im Jahr 2000 stellten wir erstmals unseren „Einblick N°1“ vor, im Jahr 2004 folgte der Riesling „Für Feen und Elfen“ und bald darauf der „Für Träumer und Helden“. Bei diesen Weinen versuchen wir Jahr für Jahr ähnliche Weine zu erzeugen, damit der Gast im Restaurant und der Kunde im Fachhandel den Wein wiedererkennt. Unsere Sonntagsweine aus der Linie „Nikolaus Köwerich“ erzählen von den Sommern, in denen sie gewachsen sind und spielen mit den Besonderheiten ihrer Lage. Ganz besonders lieben wir sie nach 15 bis 20 Jahren. Dann zeigen sie Facetten des Rieslings, die uns immer wieder ungläubig staunen, still werden lassen. Besondere Weine sind wie besondere Freundschaften: Sie werden von Jahr zu Jahr vielschichtiger, komplexer, tiefgründiger – besser. Im Jahr 2015 wurde die 1999er Leiwener Laurentiuslay Spätlese von der britischen Zeitschrift Decanter mit der „Regional Trophy“ Mosel ausgezeichnet, bei Mundus vino ProWein als „Bester Riesling feinherb“. In diesem Jahr wurde der die 2001er Spätlese aus der Leiwener Laurentiuslay von Mundus vini zur „best of show Riesling late harvest“ gekürt.
Im fünften Buch meiner Frau Annette, dem Roman „Briefe von Ophelia und Jan“, geht es um einen reifen Riesling. Auf „Artenvielfalt an der Mosel“ beschreibt sie Flora und Fauna an der Mosel.
Seit dem 3. Jahrhundert werden an der Mosel Reben kultiviert. In Trier steht die älteste Kathedrale nördlich der Alpen. Seit dem Jahr 1465 wächst an der Mosel Riesling. Unsere Familie steht seit 1548 in den Chroniken von Leiwen.
Wir hoffen, dass unsere Weine von all dem erzählen. Die Bibel schreibt: „Der Wein erfreu des Menschen Herz“ (Psalm 104,15). Dafür und daran arbeiten wir – seit Generationen.
Nick Köwerich